Die Zeit der Vollbeschäftigung ist seit 1974 vorüber. Seitdem ist
die Zahl der Arbeitslosen angestiegen. Trotz mannigfaltiger Versuche
[z.B. Arbeitszeitverkürzung auf z.T. 37,5 Wochenstunden;
flexible Altersgrenze (d.h. freiwilliger vorzeitiger Ruhestand);
Stop des Anwerbens von Gastarbeitern
usw.] ist es bislang nicht gelungen, dieses Problem zu lösen.
Anfang 1996 gab es über 4 Millionen Arbeitslose und viele Menschen
mussten sich mit Kurzarbeit
begnügen. Im Januar 1998 erreichte die Arbeitslosenzahl in Deutschland
mit 4,83 Millionen einen Höchststand. Die Arbeitslosenquote lag
bei 12,6%. 1999 sank die Zahl der Arbeitslosen im Durchschnitt wieder
auf 4,13 Millionen. Zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland
gibt es immer noch große Unterschiede: Getrennt betrachtet, lag
die Arbeitslosenquote in Westdeutschland bei 9,9%, in Ostdeutschland
bei 19%. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist ein Problem.
Steigende Lohnkosten, die Auslagerung industrieller Produktion
in Niedriglohnländer sowie die schwache wirtschaftliche Konjunktur
der 90er Jahre sind die Hauptursachen der Arbeitslosigkeit.
Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) in Nürnberg
ist zuständig für Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Arbeitslosenversicherung
und für die Förderung der beruflichen Bildung. Um den Arbeitsmarkt
zu entlasten, setzt die Bundesanstalt für Arbeit unterschiedliche
Förderinstrumente ein. Qualifizierungsmaßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
(ABM), Altersübergangsgeld,Trainingsmaßnahmen, Lohnkostenzuschüsse,
Einstellungszuschüsse für Existenzgründer. Mit Hilfe dieser Maßnahmen
sollen Arbeitslose wieder in das Erwerbsleben eingegliedert werden
und längerfristig Dauerarbeitsplätze bekommen.
Die Arbeitsämter haben die Aufgabe, Arbeit zu vermitteln. Außerdem
beraten sie Schulabgänger bei ihrer Berufswahl.
s. auch Arbeitslosenversicherung,
Bundesministerium
für Arbeit & Sozialordnung*, Statistisches
Bundesamt*
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