Lebensstandard: Neue Bundesländer
Für die Bürger in den neuen Bundesländern begann der Weg in die Marktwirtschaft mit einer ganz neuen, unangenehmen Erfahrung - mit steigenden Preisen. Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich für die neuen Bundesländer im Januar 1991 u.a. die rechts aufgeführten Preisveränderungen:
Preisveränderungen
Wohnung
+58%
Gesundheit/Körperpflege
+28%
Lebensmittel
+15%
Bildung/Unterhaltung
+ 3%
Möbel/Haushalt
- 21%
Bekleidung/Schuhe
- 31%

In der Planwirtschaft der DDR wurden viele Preise künstlich niedrig gehalten; ob Miete oder Heizung, Brot oder Straßenbahnfahrkarte - dank kräftiger Subventionen durch den Staat brauchten die Bürger der ehemaligen DDR nur den verordneten, niedrigen Preis zu bezahlen. Annähernd marktgerechte, 'wahre' Preise lernten die DDR- Bürger allenfalls auf dem Schwarzmarkt kennen, denn dort galt das Gesetz von Angebot und Nachfrage unerbittlich.

Insgesamt mussten die Bürger in den neuen Bundesländern 1992 Preissteigerungen von mehr als 11% hinnehmen (Preisanstieg in Westdeutschland 4%). Besonders die Wohnungsmieten und die Ausgaben für Heizung, Strom und Gas stiegen drastisch (126,5% und 34,6%). Der Staat versucht, einen großen Teil dieser Preisexplosionen aufzufangen: So soll beispielsweise das Wohngeld die neue Mietenlast im Osten mildern.

s. auch: Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion, Übergang zur Marktwirtschaft

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