Familie

In Deutschland leben viele Menschen ohne Trauschein zusammen. Trotzdem ist die Zahl der Eheschließungen fast konstant geblieben; denn viele Paare entscheiden sich auch für die Heirat, nachdem sie längere Zeit zusammengelebt haben. Dabei können auch materielle Aspekte eine Rolle spielen; für Verheiratete gibt es steuerliche Vergünstigungen.

Eine deutsche Durchschnittsfamilie hat zwei Kinder. Sind beide Ehepartner berufstätig, so kann sich bei der Geburt eines Kindes der Elternteil, der sich um die Erziehung des Kindes kümmern will, vorübergehend beurlauben lassen. Das ist meistens die Mutter. Mitunter versorgt aber auch der Vater als 'Hausmann' die Familie, während die Mutter ihren Beruf ausübt und den Lebensunterhalt verdient. Für diesen Fall besteht ein spezieller Kündigungsschutz. Der Staat zahlt dann 78 Monate lang Erziehungsgeld in Höhe von monatlich 600 DM. 1998 wurden an rund 732.000 Empfänger Erziehungsgeld gezahlt.

Außerdem gibt es für jedes Kind unter 16 Jahren 250 DM Kindergeld. 1999 erhielten rund 8,8 Millionen Personen Kindergeld.

Rechts ein Wahlplakat der SPD zur Bundestagswahl 1994:

Wenn beide Elternteile den ganzen Tag arbeiten, kann es zu Problemen in einer Familie kommen. Die Zahl der 'Schlüsselkinder' hat in den letzten Jahren abgenommen. Dennoch gibt es immer noch viele Familien, in denen die Kinder sich tagsüber selbst überlassen sind. Die arbeitsfreien Wochenenden und der Urlaub gewinnen für diese Familien immer mehr an Bedeutung für die Erholung und die Erledigung familiärer Dinge.

Nach einer Scheidung sind viele Elternteile alleinerziehend; d.h.der Mutter oder dem Vater wird nach der Scheidung das Sorgerecht über die Kinder zugesprochen und der andere Elternteil hat lediglich ein Besuchsrecht. Für viele Alleinerziehende ist es schwer, Beruf und elterliche Fürsorge aufeinander abzustimmen.

s. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend*, Statistisches Bundesamt*

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