In der Diskussion um die Arbeitszeit spielen vor allem die gleitende
oder flexible Arbeitszeit (s.u.), Teilzeitarbeit
und Kurzarbeit eine wichtige Rolle.
Es gibt zwei entgegengesetzte Positionen: Die Gewerkschaften verlangen
weitere Kürzungen bis hin zur 35-Stunden-Woche, die Arbeitgebervertreter
befürworten eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche. Auch der damalige
Bundeskanzler Kohl forderte Anfang 1993 die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche
bei gleichem Lohn, um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft
zu erhöhen.
Um die Arbeitslosigkeit
zu bekämpfen, wollen die Gewerkschaften die vorhandene Arbeit auf
eine größere Zahl von Erwerbstätigen verteilen. Die Arbeitgeber
dagegen wollen die Wochenarbeitszeit ohne Lohnerhöhung verlängern,
um die Maschinen besser auszunutzen und die Löhne zu senken.
Die Flexibilisierung
der Arbeitszeit rückt in den Vordergrund. In den alten Bundesländern
gibt es in etwa 10% der Betriebe flexible Arbeitszeiten. Bereits
1995 hatte die deutsche Automobilindustrie flexible Arbeitsmodelle
wie die Drei-
oder Viertagewoche eingeführt. Andere Firmen richteten so genannte
Arbeitszeitkonten ein. Sie ermöglichen den Mitarbeitern eine freie
Einteilung der Arbeit: eine Mindeststundenzahl ist vorgegeben und
zusätzlich geleistete Arbeitsstunden werden auf einem Zeitkonto
angespart und innerhalb bestimmter Fristen durch Freizeitausgleich
abgegolten. In vielen Tarifverträgen sind mittlerweile Regelungen
über Arbeitszeitkonten enthalten.
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