In Deutschland werben private und öffentlich-rechtliche Anbieter
um Zuschauer und Hörer. Wie im Bereich Presse ist auch im Bereich
Rundfunk und Fernsehen die Medienkonzentration ein Problem. Zwei
Medienkonzerne beherrschen das deutsche Privatfernsehangebot.
Bis vor einigen Jahren gab es nur öffentlich-rechtliche Radio-
und Fernsehsender und als eigenständigen Anbieter das Zweite Deutsche
Fernsehen (ZDF).
Das ZDF in Mainz [BaD83]
Heute gibt es zahlreiche private Fernsehveranstalter
mit einer Vielzahl von Kanälen. Durch Kabelfernsehen und Satellitenfernsehen
ist das Angebot noch größer geworden.
Die Deutschen sitzen in ihrer Freizeit pro Tag durchschnittlich
2 Stunden vor der 'Glotze' (so nennt man das Fernsehgerät abschätzig
in der Umgangssprache; von 'glotzen': etwas/ jemand mit großen Augen
und dümmlicher Miene anschauen). Zu den beliebtesten Sendungen gehören
Informationssendungen, Sendungen mit Spielhandlungen, Spielfilme
und Nachrichten. Auch Sportsendungen sind sehr beliebt. Die Privaten
gewinnen den größten Zuschaueranteil durch Spielshows, Situationskomödien,
Krimis und erotische Filme.
Der Konkurrenzdruck durch die privaten Anbieter wird immer stärker.
Einschaltquoten und Einschaltdauer verändern sich zugunsten der
privaten Anbieter. Zurückgehende Einschaltquoten, sinkende Einnahmen
und die Rundfunkgebühren zwangen die öffentlich-rechtlichen Sender,
Sparprogramme durchzuführen. Mit Eigenproduktionen, insbesondere
Serien, konnten die öffentlich-rechtlichen Sender indessen kontinuierlich
hohe Einschaltquoten erzielen.
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