Sachsen: Leipzig
Geschichte
1015 wird der Ort Leipzig* erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert bekam er Stadt- und Marktrechte. Mit der Völkerschlacht bei Leipzig endete 1813 das Zeitalter Napoleons. Ein gewaltiges Denkmal, das 1913 errichtet wurde, erinnert noch heute daran. Im 19. Jahrhundert wurde Leipzig zum Zentrum der deutschen Arbeiterbewegung. 1863 gründete Ferdinand Lassalle hier den 'Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein'. 1914 war Leipzig (nach Berlin, Hamburg und München) die viertgrößte deutsche Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie fast völlig zerstört.

Im Herbst 1989 begannen in Leipzig die sog. Montagsdemonstrationen, die maßgeblich zum politischen Umsturz in der DDR beitrugen. 100.000 Menschen demonstrierten mit dem Ruf 'Wir sind das Volk!' für demokratische Reformen [BaD 77]:

Wirtschaft und Verkehr
In Leipzig kreuzten sich im Mittelalter zwei bedeutende Fernhandelsstraßen: die Via Regia führte von Frankfurt a.M. nach Polen und Russland, die Via Imperii verband Nürnberg mit den Hansestädten im Norden.

Seit dieser Zeit ist die Stadt eine bedeutende Handelsmetropole. Im 18. Jahrhundert wurde sie die führende deutsche Messestadt. Rechts das Messegelände
[BaD 77
].

Die erste Ferneisenbahn Deutschlands fuhr 1839 von Leipzig nach Dresden (115 km). Im 19. Jahrhundert hatten berühmte Verlage wie Reclam, Brockhaus, Meyer und Teubner ihren Sitz in Leipzig.

Kultur
Leipzig ist als Musik- und Universitätsstadt bekannt. Die Thomaskirche und das Gewandhaus sind in der Musikwelt berühmt. Die Komponisten Bach und Mendelssohn-Bartholdy wirkten hier. In jüngster Zeit hat der Gewandhauskapellmeister Kurt Masur Berühmtheit erlangt; durch (u.a.) seinen persönlichen Einsatz wurde am 9.10.1989 grausiges Blutvergießen in Leipzig verhindert.

Die berühmte Universität in Leipzig wurde 1409 gegründet.

Hier hat, neben vielen anderen bekannten Deutschen, Goethe studiert. In seinem 'Faust' hat er 'Auerbachs Keller' ein Denkmal gesetzt; die Gaststätte gibt es noch heute [BaD 77]:

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