Schulformen: Gymnasium

Der Besuch des Gymnasiums dauert 9 Jahre [von Klassen 5 bis 13] und schließt mit dem Abitur [Reifezeugnis] ab. Das Abitur ist die Voraussetzung für ein Universitätsstudium. Im Gymnasium findet zum Teil auch nachmittags Unterricht statt.

Die verschiedenen gymnasialen Schultypen setzen unterschiedliche sachliche Schwerpunkte. Während die alt- und neusprachlichen Gymnasien Sprachen (meistens drei) bevorzugen, sind es bei den naturwissenschaftlichen Gymnasien Mathematik, Physik, Biologie usw.

Jeder Gymnasiast muss mindestens zwei Fremdsprachen lernen. Die erste Fremdsprache ist meistens Englisch. Im 7. Schuljahr kommt eine zweite Fremdsprache hinzu; z.B. Latein oder Französisch. Ab dem 9. Schuljahr können die Schüler wahlweise auch eine dritte Fremdsprache erlernen.

Zunächst besuchen die Schüler das Gymnasium (oder den gymnasialen Zweig einer Gesamtschule) bis zur 10. Klasse. Die drei obersten Klassen (11 bis 13) des Gymnasiums werden auch Sekundarstufe II und 'Oberstufengymnasium' genannt. Hier versucht man, die individuellen Interessen der Schüler im Hinblick auf deren späteres Berufsziel zu berücksichtigen. Der Klassenverband wurde aufgegeben. Abgesehen von einigen Pflichtfächern können die Schüler selbst bestimmen, welche Fächer sie wie intensiv lernen. Sie selbst entscheiden, ob sie ein Fach als 'Grundkurs' oder als 'Leistungskurs' belegen wollen. In Leistungskursen werden die Schüler möglichst vielseitig gefördert und verstärkt auf das wissenschaftliche Arbeiten in den betreffenden Fächern vorbereitet. Anstelle der traditionellen Noten wird meist ein Punktesystem verwendet, um die Chancengleichheit zu erhöhen und der Bewertung mehr Spielraum zu geben.

Da die Aufnahmebedingungen für die Realschule und das Gymnasium in den letzten Jahren immer mehr gelockert wurden, hat sich der Prozentsatz der Schüler, die diese Schulen besuchen, ständig erhöht.

Im Zusammenhang mit dem Europäischen Binnenmarkt wird eine Verkürzung der Schulzeit auf 12 Schuljahre diskutiert; mit der Begründung, dass in anderen EU-Staaten die Ausbildungszeiten kürzer und die deshalb älteren deutschen Berufsanfänger nicht konkurrenzfähig seien.

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